Pearl S. Buck - Das Mädchen Orchidee - Buch



Vorwort der Autorin:
»Tsu Hsi, die letzte regierende Kaiserin von China, war eine so reich und verschiedenartig begabte Frau, eine so widerspruchsvolle, aber auch so vielseitige Persönlichkeit, dass es schwer ist, sie ganz zu verstehen. Sie lebte an einem Wendepunkt der Geschichte, als China sich gegen fremde Eingriffe zur Wehr setzen musste, während gleichzeitig Reformen unabweislich waren. In dieser Zeit bewahrte Tsu Hsi ihre konservative Gesinnung und ihre Unabhängigkeit. Ihre Gegner fürchteten und haßten sie, und sie waren beredter als die Freunde und Verehrer Tsu Hsis. Westliche Schriftsteller lasen sie, mit wenigen Ausnahmen, in ungünstigem Lichte erscheinen, ja manche ihrer Schilderungen sind sogar gehässig. Ich habe versucht, in diesem Buche ein möglichst genaues Bild von Tsu Hsi zu entwerfen, und zwar sowohl nach den zur Verfügung stehenden geschichtlichen Quellen wie auch nach den Urteilen vieler Chinesen, die ich in meiner Kindheit gehört habe. Für die Chinesen war sie die große Kaiserin. Gute und böse Eigenschaften vereinigten sich in ihr, aber immer in heroischem Ausmaße. Sie widersetzte sich den Neuerungen so lange sie konnte, denn sie hielt das Alte für besser als das Neue. Doch wenn sie sah, dass Änderungen unvermeidbar waren, fügte sie sich ihnen gutwillig. Ihr Volk liebte sie, außer den Revolutionären und den Ungeduldigen, denen die Fortschritte zu langsam gingen. Diese haßten sie, und ihr Haß wurde von der Kaiserin ebenso gründlich erwidert. Die Bauern und Kleinstädter verehrten sie. Jahrzehnte nach ihrem Tode kam ich im Inneren Chinas in Dörfer, wo die Leute sie noch am Leben glaubten und erschraken, als sie hörten, daß sie tot war. »Wer wird sich jetzt unser annehmen?« riefen sie. Dies ist wohl das entscheidende Urteil über einen Herrscher.«

Der Roman erzählt das Leben der chinesischen Kaiserinwitwe Tsu Hsi (Cixi) von ihrer Jugend, in der sie in den kaiserlichen Harem aufgenommen wurde bis ca. 1900, also bis nach dem Ende des Boxeraufstandes und dessen Niederschlagung. Die Erzählung ist fiktiv und von der 1910 erschienen Biographie von Edmund Backhouse und John Bland maßgeblich beeinflusst. Die Biographie schildert Tsu Hsi als machtgierige und skrupellose Herrscherin; Pearl S. Buck schildert ihre Hauptperson entsprechend als eine Frau, die zielstrebig und geplant ihre Karriere am kaiserlichen Hof angeht.
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In den 1970er Jahren wiesen verschiedene Historiker wie Hugh Trevor-Roper nach, dass die chinesischen Quellen, auf die sich Edmund Backhouse stützte, Fälschungen waren. Die moderne Geschichtsschreibung zeichnet heute ein deutlich nüchterneres Bild der letzten Regentin Chinas als Backhouse: Nur weil Cixi den einzigen Sohn des Kaisers gebar, konnte sie innerhalb der Palasthierarchie aufsteigen. Nach der Macht griff sie anscheinend nur, weil Streitigkeiten um die Nachfolge des toten Kaisers sowohl ihr Leben wie auch das Leben ihres Kindes in Gefahr brachten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kaiserinwitwe_Cixi [Wikipedia] »
Hardcover mit Lederrücken
Bertelsmann Lesering | 1961 | 446 Seiten | deutsch

Zustand:
Buch: Gebraucht - Mit Gebrauchsspuren


Tz'e Hsi (Cixi), Historische Romane






Dieser Artikel wurde am Dienstag, 29. März 2011 im Shop aufgenommen.



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