Heinrich Böll - Frauen vor Flußlandschaft - Buch
Roman in Dialogen und Selbstgesprächen.
Mit einem Text von Siegfied Lenz und über das Leben und Werk des Nobelpreisträgers
Klappentext:
Alles in diesem Roman ist Fiktion, nur der Ort nicht, und der Ort ist unschuldig und kann sich nicht betroffen fühlen«, sagte Heinrich Böll zu seinem letzten Roman Frauen vor Flusslandschaft. Der Ort ist das Bonn von heute, die längst schon nicht mehr provisorische Hauptstadt der Bundesrepublik. Die Politiker haben sich längst eingerichtet, allerdings auf immer noch schwankendem Boden. Die 40jährige politische Vergangenheit dieser Stadt wird ihre fragwürdigen Bedingungen nicht los. Was Böll an diesem Schauplatz interessierte, ist jedoch nicht das Bonn der Tagespolitik, sondern das Netz menschlicher Beziehungen und Geschichten, das sichtbar wird, wenn man die Kulisse der offiziellen Selbstdarstellung beiseite schiebt. Jeder ist mit jedem in dieser engen, konspirativen Welt verbunden, Privates mischt sich mit Taktischem, das sich dem Einzelnen wiederum oft nur in beunruhigenden Spuren zu erkennen gibt. In dieser intimen Geschichte Bonns rücken die Frauen der Politiker, sonst nur gesellschaftliches Beiwerk auf dem politischen Parkett, in den Vordergrund. Sie sind Akteurinnen eigener Art. Verstrickt in das Intrigenspiel der Männer, bewahren sie kritische Distanz und eine kleine Freiheit des Handelns, die von der Verweigerung bis zum Selbstmord reicht und ständige Wellen der Irritation auslöst. So sind sie das heimliche soziale Korrektiv in einer Atmosphäre des Vertuschens, der Ränke und inszenierten Skandale, die die Männer fast ausnahmslos in dem Geschiebe der Rang- und Machtkämpfe umtreibt. Nichts scheint wichtiger in dieser Welt, als politisch zu überleben, die eigene Blöße zu decken und die des anderen zu entlarven. Und zu manipulieren gibt es genug ? die Kriegs- und Nachkriegszeit wirft lange Schatten.
Böll porträtiert nicht, legt keine Spuren zur Identifikation bekannter Politiker. Seine Figuren sind »übermalt«, aber so, daß sie im Unkenntlichen als Modelle der Bonner Szene erkennbar werden. Als solche können sie in Bölls Roman unverblümt reden. In einem Geflecht von Dialogen und Monologen äußern sie ohne Umschweife die Privatheit von Paaren, die Intrigen und auch Zweifel politischer Partner. Das Unaussprechliche der Politik bekommt mit dem dialogischen Kunstgriff eine fiktive »Öffentlichkeitrg«
Leineneinband
Bertelsmann Club | 254 Seiten | Deutsch
Zustand:
Buch: Gebraucht - Mit Gebrauchsspuren
Politik, Brd, Bonn, Politiker, Frauen, Intrigen, Skandale, Erzählungen, Romane
This product was added to our catalog on Tuesday 29 March, 2011.