SERVI - Rückkehr aus Ithaka - Vinyl
Vinyl - Langspielplatte
Kompositionen und Arrangements:
Jan Bilk und Tomas Nawka
Tonregie: SERVI/Gerd Puchelt
Produktion: SERVI
Redaktion: Volkmar Andrä (1986)
Viel zu wenige kennen vermutlich die Gruppe »SERVI«, die sich hier mit ihrer ersten Platte vorstellt, und doch machen sie schon seit über 10 Jahren qualitätvolle Musik. Zur (fast) rein elektronischen Musik kamen sie vor 4 Jahren. »SERVI« spielt ausschließlich eigene Kompositionen.
Verwandtschaftliche Anklänge großer Vorbilder innerhalb der elektronischen Musik sind nicht zu überhören: Jean-Michel Jarre, Tangerine Dream, Klaus Schulze etwa oder Assoziationen zu Vangelis und den modernen Strömungen des Electronic-Rock. Doch all diese Einflüsse sind in eigenständiger Weise umgeschmolzen. Das musikalische Grundkonzept von »SERVI« weist sehr deutliche sowohl rhythmische wie harmonische Bezüge zur Klangwelt klassischer Musik und dabei besonders zu Bach auf, aber auch zu meditativen Klängen des Fernen Ostens. Stellenweise Anklänge zu Kompositionstechniken der »Minimal Art« neben einer rhythmischmodernen Grundstruktur kommen in dieser originellen Kompositionsart zu ihrem Recht.
Auch Elemente der Volksmusik, größtenteils der sorbischen, werden in diese Musik, die ihren unterhaltenden Charakter, im besten Sinne des Wortes, nicht verleugnet, aufgenommen. Auffallend ist der dramaturgische Wechsel zwischen assoziativen und betont rhythmischen Passagen.
Der Titel dieser Platte »Rückkehr aus Ithaka« reflektiert die Rückkehr in eine erinnerte harmonisch-musikalische Einheit und Heimat, wobei die Titel der einzelnen Stücke Stationen auf dem Weg musikalischen Ausdrucks und hörbar gemachter Erfahrungen sein könnten.
Auch wenn die Musik in Klausur und bei angespanntester Konzentration erarbeitet wird, so ist »SERVI« doch eine Live-Gruppe. Durch das Zusammenwirken von Musik, Lichteffekten und Dia-Projektionen wird ein völlig neues Kunsterleben, das über traditionelles Musikhören weit hinausgeht, erzeugt.
Die Musiker von »SERVI«, beide Sorben, stehen fest in ihren eigenständigen Traditionen sowie in der klassischen Musik und können dadurch souverän die elektronischen Klänge nutzen. Jan Bilk, Jahrgang 1958, hauptberuflich Musiker, lebt in Berlin. Er kommt von der klassischen Musikausbildung, absolvierte ein Zusatzstudium für Komposition an der Musikhochschule »Hanns Eisler« Berlin und hat jetzt neben seiner sonstigen Solo- und Studioarbeit dort einen Lehrauftrag für Synthesizer- und Computermusik. Tomas Nawka, Jahrgang 1957, ist hauptberuflich Arzt in der Lausitz, fand über eine solide Klavierausbildung mit den Zwischenstationen Liedermacher und Bandmusiker zur elektronischen Musik.
Wilfried M. Bonsack
Tracks:
A1 - Thetis - 3:42
A2 - Hellespont - 4:58
A3 - Symplegaden - 3:13
A4 - Kirkes - 10:22
A5 - Medea - 3:17
B1 - Chiron - 4:36
B2 - Sirenen - 3:46
B3 - Laistrygonen - 4:57
B4 - Nausikaa - 7:10
B5 - Leukothea - 5:34
12 Zoll Langspielplatte
nr: 8 56 229
AMIGA | 1986
Zustand:
Schallplatte: Gebraucht - Mit starken Gebrauchsspuren -> mit Kratzern
etwas verschmutzt
Cover: Gebraucht - Mit Gebrauchsspuren -> an den Rändern angestoßen
mit Kleberesten
Electronic, Ambient
Dieser Artikel wurde am Freitag, 29. April 2022 im Shop aufgenommen.