Theodor Plievier - Stalingrad - Buch

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Der Roman Stalingrad von Theodor Plievier ist Teil einer Trilogie von drei Romanen (Moskau, Stalingrad, Berlin) über den großen Krieg im Osten während des Zweiten Weltkriegs. In realistisch, drastischer Form wird in diesem Band der Untergang der 6. Armee in der Schlacht von Stalingrad, das Leiden der Frontsoldaten, der Verwundeten und das abgehobene, frontferne Leben der Offiziere in den Stäben und des Generalfeldmarschalls Friedrich Paulus beschrieben. Die Missstände, die durch die bedingungslose Befolgung der Befehle »Kapitulation ausgeschlossen!« sowie »Wo ihr steht, da bleibt ihr!« entstanden, werden schonungslos dargestellt und machen dieses Werk zu einem Antikriegs-Roman. Es ist die Schilderung des Untergangs aus der Sicht der deutschen 6. Armee; auf die Verhältnisse bei der sowjetischen Seite wird nur vereinzelt eingegangen.
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»Das ist kein gutes Buch. Das ist kein Kunstwerk und auch keine Dichtung. Das ist vielleicht nicht einmal Literatur. Aber das ist ein Dokument und ein Denkmal. Das ist Rechnung und Quittung zugleich. Und für uns alle. Und deswegen ist es ein notwendiges Buch. Es ist die nüchterne nackte Fieberkurve einer überlebten korrupten Kaste, eines blinden Volkes. Fieberkurve aus sechs Jahren des 20. Jahrhunderts. Fieberkurve eines Massensterbens. Fieberkurve der Agonie von ein paar hunderttausend zu Lemuren und todwunden Würmern verkommenen menschlichen Lebewesen.
Das Buch heißt: "Stalingrad" (Aufbau-Verlag, Berlin).
Der Verfasser, Theodor Plievier, ist ein gewissenhafter, gnadenloser, unerbittlicher Sammler. Er sammelt die Mosaiksteinchen dieses grauenhaftesten apokalyptischen Gemäldes der menschlichen Geschichte. Aber er ordnet die Mosaiksteine nicht zu einem harmonischen Ganzen. Er kann es nicht und er darf es nicht. Aus diesem Chaos, aus diesem Inferno, diesem Spukspektakel eine Harmonie zu machen, würde Frevel an der
Wahrheit und an der Wirkung sein. Hier muß alles bleiben wie es war: nackt, wirr, sinnlos, formlos, wahrhaftig. Plievier schüttet
seine Mosaiksteine in einem grandiosen Durcheinander von Szenen, Menschenuntergangsszenen, vor uns hin. Und die Steine heißen Hunger, Schrei, Schmerz, Tod. Heißen Eissturm, Eiter, Einschlag. Heißen Heldentum und Kannibalismus, Elend und Qual, Lüge, Selbstmord und Gehorsam. Und sie heißen Blut und Kot und Schnee, Preußens Gloria und Viehtreiben. Und alle zusammen heißen: Hitler! Heißen Stalingrad! Heißen Krieg!
Es ist ein unerfreuliches Buch. In der äußeren Aufmachung (und das ist schon eine Quittung) und im Inhalt. Aber es ist ein notwendiges Buch. Jeder von uns ist durch Stalingrad gegangen, durch ein großes oder ein kleines. Und so ein Buch ist Rechnung und Quittung für uns alle.
Rechnungen und Quittungen sind unerfreulich. Aber sie sind notwendig. Und deshalb ist das Buch von Stalingrad doch ein gutes Buch.«
Wolfgang Borchert (Allein mit meinem Schatten und dem Mond - Briefe, Gedichte und Dokumente, rororo, 1996)
Hardcover mit Lederrücken
Bertelsmann Lesering | 1959 | 512 Seiten | deutsch

Zustand:
Buch: Gebraucht - Mit starken Gebrauchsspuren -> Buchrücken abgerieben und leicht Beschädigt, Ränder leicht angestoßen,


Stalingrad, Rußlandfeldzug, 2. weltkrieg, Wehrmacht, Antikriegs-Roman, Romane

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Dieser Artikel wurde am Donnerstag, 09. Juni 2011 im Shop aufgenommen.



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