Rudolf Hösch - Kabarett von gestern nach zeitgenössischen Berichten. Kritiken und Erinnerungen Band I 1900-1933 (mit Widmung) - Buch

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Rudolf Hösch - Kabarett von gestern nach zeitgenössischen Berichten. Kritiken und Erinnerungen Band I 1900-1933 (mit Widmung) - Buch
Printed in the German Democratic Republic - Lizenz-Nr. 414.235/41/67
mit handschriftlicher Widmung des Autors:
»Lieber Kurt,
meinen herzlichen Dank
für Deine großzügige
Unterstützung, die wesentlich
zum Gelingen des Buches
beigetragen hat.
Dein Rudolf Hösch
27. 11. 67«

Dieses Buch kann von seiner Anlage und seinem Material her als ein unterhaltsames und dennoch instruktives Erinnerungsbuch des deutschen Kabaretts bezeichnet werden. Reich bebildert mit zeitgenössischen Fotos und Zeichnungen, ermöglicht es die Bekanntschaft mit einem sehr interessanten Teilgebiet der Bühnen- und Theatergeschichte.
Der Autor beginnt mit Paris, mit Montmartre und Moulin Rouge, er behandelt alle wichtigen Brettl-Gründungen in Deutschland vor 1914 und untersucht das Tingeltangel wie das Kabarett in allen seinen Schattierungen. Die zwanziger Jahre in ihrer buntschillernden künstlerischen Vielfältigkeit vom Kabarett bis zur Revue und oft einzigartigen Bühnenleistungen einzigartiger Künstler erfahren eine anschauliche Würdigung und Darstellung.
In kurzen Episoden und charakteristischen Textbeispielen skizziert Rudolf Hösch den Weg, den die ungezogene elfte Muse aus den Vorortkneipen von Paris in die großen Säle berühmter Weltstadt-Varietés genommen hat. Das in einmaliger Fülle zusammengetragene Material ermöglicht uns die Wiederbegegnungen mit den unvergessenen Originalen der Kleinen Bühne - Erich Carow, Otto Reutter, Valentin und Ringelnatz - mit bedeutenden Künstlern des Chansons wie Paul Graetz, Trude Hesterberg, Marlene Dietrich und nicht zuletzt mit den Dichtern der Kleinen Bühne selbst, dem Scharfrichter Wedekind, dem Galgenberg-Poeten Morgenstern, dem schlagfertigen Werner Finck und dem Chanson-Schriftsteller Kurt Tucholsky.

Der Text - Analyse und Information zugleich - stützt sich weitgehend auf zeitgenössische Berichte, Kritiken und Erlebnisschilderungen. Daraus bezieht dieses Buch seine große Farbigkeit und Lebendigkeit.
Immer steht in Höschs Betrachtung das anschauliche Dokument in Wort und Bild im Vordergrund, so daß der berechtigte Wunsch des Lesers nach gediegener, unterhaltsamer Darstellung eines Sachgebiets voll erfüllt wird.

Vorbemerkung
Nahezu siebzig Jahre trennen uns von der Gründung der ersten deutschen Kabaretts. Ein Abschnitt von über dreißig Jahren aus der Geschichte der Unterhaltungskunst, insbesondere der Kleinen Bühne, wird in diesem Buch behandelt. Dabei sollte auch versucht werden, das Wirken bekannter Interpreten, hervorragender Autoren und Komponisten in geeigneter Weise zu würdigen. Viele dieser Schauspieler und Sänger, der Text- und Musikautoren wollten im Kabarett mehr als nur Unterhaltung und Amüsement bieten. Sie kritisierten, an ein denkendes Publikum gewandt, die junkerlich-bürgerliche Monarchie, das Versagen der ersten bürgerlichen Republik, sie kämpften mit den Mitteln der Satire gegen Militarismus und Krieg.
Der vorliegende Band, der sich auf die zeitgenössischen Quellen stützt und das Bild lebendig zu machen versucht, verdeutlicht gleichzeitig die widerspruchsvolle Entwicklung des Kabaretts. »Kabarett von gestern« soll dem Leser von heute einen Einblick geben in die Ansichten und Probleme des Kabaretts und der Unterhaltungskunst als Teilgebiet der deutschen Bühnengeschichte von zirka 1900 bis etwa 1933. Neben dem literarischen Kabarett, der ohne Zweifel wichtigsten Form, gab es das »Tingeltangel«, das »Überbrettl«, das »Bunte Theater«, die Kleinkunstbühne oder das »Intime Theater«.
Ausgeklammert aus der vorliegenden Darstellung wurde die sich seit Mitte der zwanziger Jahre vollziehende Entwicklung einer sozialistischen Unterhaltungs- und Kabarettkunst. Diese neuen Formen werden in einem folgenden zweiten Teil, der die Geschichte des Kabaretts bis zur Gegenwart behandelt, untersucht und dokumentarisch belegt werden. Hierzu sei auch auf das vorzügliche und bereits vorliegende Grundlagenwerk »Deutsches Arbeitertheater 1918-1933«, das ebenfalls im Henschelverlag erschien, verwiesen.
Dieser Band hat jedoch nicht nur die Aufgabe, auf Historisches zu verweisen, er soll gleichzeitig Anregungen geben, Verwertbares aus der Geschichte der Kleinen Bühne aufzugreifen und unseren heutigen Bedingungen gemäß zu verwenden und zu gestalten. Das Positive von den zeitbedingten Belastungen und Überlagerungen zu trennen - dazu soll die vorliegende Arbeit unsere Berufs- und Laien-Kabarettisten vor allem inspirieren, darüber hinaus den kabarettinteressierten Leser mit der Geschichte der Kleinen Unterhaltungsbühne vertraut machen.
Rudolf Hösch
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Inhalt
Die Anfänge des »Gabaret Artistique« in Paris
Tingeltangel in Paris 15
Die Entwicklung zum ersten Kabarett in Paris 16
Das »Chat noir« 18
Aristide Bruant und seine Chansons 20
Das neue Quartier des Cabarets »Chat noir« 24
Die »Laterna magica« und die Pantomimen auf dem Schattentheater 25
Das Finale des »Chatnoir« 27
Das Kabarett »Le Mirliton« 28
Das Kabarett »Divan Japonaise« und die Guilbert 30
Das Ende der Pariser Gründerkabaretts 33

Die ersten Brettl in Deutschland
Tingeltangel in Berlin 35
Berlin - Mittelpunkt des deutschen Brettls 42
Die Boheme in Berlin 48
Café Größenwahn 50
Pläne werden Wirklichkeit 54

Das »Bunte Theater« Wolzogens, die Parodientheater und die Überbrettl
Das Überbrettl von Wolzogen 55
Ringelringelrosenkranz 57
Vorhang auf in der Alexanderstraße 59
Das neue Theater in der Köpenicker Straße 65
Das Ende des Wolzogen-»Überbrettls« 69
Von den »Galgenbrüdern« zum »Schall und Rauch« 72
»Die Brille« 74
»Schall und Rauch« am Abend 75
»Schall und Rauch« im neuen Theater Unter den Linden 78
Die Künstlerabende der »Bösen Buben« 80
Mit Bangen ins Ungewisse 85
Der letzte Streich 91
Die Überbrettlflut 92
»Das Bunte Brettl« 93
Das »Jenseitsbrettl« 94
»Teloplasma«, ein Kabarett für Höhenkunst 96
Bierbaums »Trianon-Theater« 98
Die »Losen Blätter« 100

Die Brettl in München
»..,aber nacket, nacket, nacket gehn wir nicht« 101
Die »Elf Scharfrichter« 102
Graphiker und Karikaturisten beim Kabarett 105
Der »Richtplatz« 106
Auf der »Scharfrichter«-Bühne 108
Was noch im Programm stand 112
Ludwig Scharf 113
Aus der Werkstatt 115
Das Ende 116
Die »Sieben Tantenmörder« 118
Künstlerlokale und Kabarettgedanken 118
Aus der »Dichtelei« wird der »Simplizissimus« 119
»Bonbonnière« nach Nelsons Vorbild 123

Die Berliner Kabarettgründungen
»Der Hungrige Pegasus« 127
»Im Siebenten Himmel« 131
»Die silberne Punschterrine« 134
»Die Schminkschatulle« 135
»Cabaret zum Peter Hille« 137 3
Kabarett »Zur grünen Minna« 138
Der erste Aufschwung ist vorüber 141
Charakterwandel des Kabaretts 142
Der »Klimperkasten« 142
Der »Roland von Berlin«, Magnet der Berliner Lebewelt 143
Claire Waldoff 146
Das »Chat noir« 149
»Kabarett Unter den Linden« und das Bierkabarett des »Kleinen Mannes« 150
»La »Bonbonnière« 151
Das »Vaterländische« Kabarett 151

Das Amüsierkabarett in den ersten Nachkriegsjahren
Ohne Zensur 153
Die neue Mode: Tanzkabaretts 155
Das »Repertoire« 159
Wieder Tingeltangel im Kabarett 167
Otto Reutter 172
»Das Karussell« 175
»Die weiße Maus« 177
»Alt-Bayern« in der Friedrichstraße 179
Münchner kleine Bühnen 181

Die literarisch-politischen Kabaretts der frühen zwanziger Jahre
Bedeutende Interpreten und Autoren 185
Walter Mehring 186
Klabund 188
Kurt Tucholsky 189
Dada und Kabarett 191
Das zweite »Schall und Rauch« 193
Paul Graetz 197
Gussy Holl 199
Hans von Wolzogen übernimmt die Leitung 200
Joachim Ringelnatz 201
Die Schlußphase des zweiten »Schall und Rauch« 204
Rosa Valetti 206
»Größenwahn« und »Bänkel und Bühne« 207
Blandine Ebinger 208
Kate Kühl 210
Vom »Größenwahn« zur »Rakete« 211
»Die Rampe« und »Die Pistole« 213
Trude Hesterbergs »Wilde Bühne« 216
Die Künstler der »Wilden Bühne« 220
Wilhelm Bendows »Tü Tü« 225
Das Künstler-Cafe (Küka) und Erich Weinert 227
Leipziger Kabaretts 231
»Die Retorte« 232
Das »Spectaculum«, eine Kabarettzeitschrift 233
Die Künstler der »Retorte« 234
»Die Litfaßsäule« 237

Kabarettrevuen der zwanziger Jahre
Die Klein-Revuen Rudolf Nelsons 239
Friedrich Hollaender und seine Revuen 244
Die Revuen von Marcellus Schiffer 247

Kleine Bühnen am Rande des Kabaretts
Das »Intime Theater« 251
Comedia Valetti 251
Vom »Krummen Spiegel« zum Boulevard-Theater 252
Stegreif-Theater 252
Carows berühmte »Lachbühne« 253
Fredy Sieg 260
Bendows »Bunte Bühne« 261

Kabarett der Komiker - Bühne der Prominenten
Zwischenstation »Rakete« 263
Literarisches Kabarett im »Palmenhaus« 264
Ilse Bois 265
Roda Roda 266
Paul Nikolaus 267
Fritz Grünbaum 269
Hermann Vallentin 270
Max Hansen und Hans Moser 272
Skandal im neuen Haus 273
Gast aus München: Karl Valentin 275
Das Ende des »K.d.K.« 278

Kabaretts Ende der zwanziger Jahre
Der »Kaftan« 279
»Die Unmöglichen« 279
»Die Namenlosen« 281
Die »Ma-Leute« 282
»Anti« 282
»Larifari« 283
»Ping-Pong« 283
»Korso-Kabarett« 234
Valeska Gert im »Kohlkopp« 234
»Wespen« und »Wanderratten« 285
»Die Optimisten« 289
»Kabarett für alle« 290

Die letzten bedeutenden Kabaretts in der Weimarer Republik
»Die Katakombe« 293
»Tingel-Tangel« 300
»Die vier Nachrichter« 304

Das vorläufige Ende des bürgerlichen literarischen und Unterhaltungskabaretts 1933 307

Verzeichnis der benutzten Quellen 311

Personen- und Kabarettregister 327
Leineneinband
Henschelverlag Kunst und Gesellschaft Berlin | 1967 | 340 Seiten | deutsch

Zustand:
Buch: Gebraucht - Mit Gebrauchsspuren
Schutzumschlag: Gebraucht - Mit starken Gebrauchsspuren -> an den Rändern leicht angestoßen, eingerissen
mit Knicken und Kratzern, vergilbt


Kabarett, Cabaret, Kleinkunst, Tingeltangel

  • Artikelnummer: 94791
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Dieser Artikel wurde am Montag, 02. Mai 2022 im Shop aufgenommen.



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